Ein Rückblick in die Anfänge:
Die bereits am Ende des 19. Jahrhunderts festgestellte zunehmende Verunreinigung des aus Schlag- und Schachtbrunnen entnommenen Wassers veranlasste die Gemeindeverantwortlichen, diesen unhaltbaren Zuständen durch den Bau einer zentralen Wasserversorgung ein Ende zu bereiten. Zahlreiche Brunnen wurden „amtlich“ gesperrt. Das Absinken des Grundwasserspiegels, verursacht durch den Rheindurchstich, ließ viele Brunnen gänzlich versiegen.
Erwogen wurde der Bau einer eigenen Anlage, der Anschluss an die Wasserversorgung von St.Margrethen und die Beteiligung an einer in Planung befindlichen überregionalen Wasserversorgung. Verschiedene Umstände, das Scheitern von angestrebten Lösungen, Krieg und Nachkriegszeit führten zu einer nahezu 30-jährigen Verzögerung, bis endlich an die Planung und Ausführung herangegangen werden konnte.
Auf der Suche nach einem geeigneten Grundwasserfeld fiel die Entscheidung auf das Bruggerhorn. Die unverzüglich in Auftrag gegebene Planung war 1928 abgeschlossen. Im September 1929 konnte die langersehnte zentrale Wasserversorgung feierlich in Betrieb genommen werden. Versorgt wurden damals 2000 Einwohner. Der durch den raschen Bevölkerungszuwachs und durch die Verbesserung der sanitären Einrichtungen verursachte steigende Wasserbedarf erforderte weitere Baumaßnahmen.
Zu den Aufgaben des Wasserwerkes gehören die Gewinnung, die Aufbereitung, die Speicherung von Trinkwasser, sowie dessen Verteilung über ein weit verzweigtes Rohrnetz.Darüber hinaus ist das Personal des Wasserwerks für die Überwachung und Überprüfung einer gleich bleibend hohen Qualität des Wassers, entsprechend der österreichischen Trinkwasserverordnung, verantwortlich.Weiters ist die Errichtung, Erhaltung und Wartung von Anlagen eine zentrale Aufgabe.Solche Anlagen sind zum Beispiel Brunnen, Pumpen, Rohrleitungen, Wasserbehälter und Filteranlagen.
Unter dem Begriff „Wasseraufbereitung“ wird vielfach der Zusatz von chemischen Substanzen, wie Chlor, verstanden. Dies ist bei der Aufbereitung von Oberflächen- und Quellwässern meist erforderlich, nicht aber bei unserer Wasserversorgung. Bei der Aufbereitung des Rohwassers in der Anlage der Gemeinde Höchst handelt es sich um die Ausfilterung des durch die Zufuhr von Luftsauerstoff bewirkten Eisen- und Manganschlammes.
Aufgabe der Aufbereitungsanlage ist, das Rohwasser gezielt mit Luftsauerstoff anzureichern, um das gelöste Eisen und Mangan zu oxidieren und anschließend die gebildeten unlöslichen Verbindungen auszufiltern.
Dienstleistung unserer Wasserversorgung ist ein natürliches Monopol und muss sich nicht den Kräften des „normalen“ Anbietermarktes unterziehen. Daher ist die Wasserversorgung intern immer öfter mit Fragen konfrontiert, ob die Dienstleistung effizient erbracht wird, wo und wie sie die Schwerpunkte setzen, um die Versorgung für Ihre Bürger und Bürgerinnenzukünftig bestmöglich zu sichern. Wir müssen also laufend den Nachweis erbringen können, was unsere Wasserversorgung leistet und ob diese den Preis wert ist.
Unser Wasserwerk hat freiwillig in den letzten 10 Jahren erfolgreich an den österreichischen Benchmarkingprojekten teilgenommen, um ein Stärken-Schwächen-Profil zu erstellen und daraus Maßnahmen abzuleiten. Die Projektträgerschaft und Projektsteuerung wird von der ÖVGW wahrgenommen. Die Projektabwicklung erfolgt in vertraulicher Zusammenarbeit mit renommierten Universitätsinstituten der TU Graz und der BOKU Wien um zu gewährleisten, dass keine Individualdaten öffentlich zugänglich sind.
Ein Leitungsverbund bedeutet einen ganz wesentlichen Faktor in der Versorgungssicherheit. Gegenseitige Wasserlieferungsverträge mit den Gemeinden Fußach, Hard und Lustenau stellen die rechtliche Grundlage dar. Dieser Verbund hat sich vielfach bewährt. Besonders während der Durchführung von Baumaßnahmen (Rheindammsanierungen, Neubau der ÖBB Eisenbahnbrücke über den Rhein) wurde wiederholt Wasser von Lustenau und Hard bezogen. Bei Instandhaltungsmaßnahmen oder Versorgungsstörungen (Notwasserversorgung) könnten auch die Gemeinden Fußach, Hard und Lustenau von uns mitversorgt werden.
Im Bruggerhorn, am Standort unserer Wasserversorgung, befindet sich das einzige und letzte für die Trinkwasserversorgung nutzbare Grundwasservorkommen in unserer Gemeinde. Es gilt somit, alle möglichen Maßnahmen zum Schutz dieses Grundwasserfeldes zu treffen. Nach umfassenden und über einen Zeitraum von mehreren Jahren reichenden Untersuchungen wurden Schutzzonen festgelegt und Richtlinien über Einschränkungen in diesen Schutzzonen erlassen. Der Gemeinde St.Margrethen und dem Rheinunternehmen ist es zu verdanken, dass über die auf Schweizer Hoheitsgebiet befindlichen Flächen Schutzzonenverordnungen erlassen wurden.
Link zur Wasserqualität in Höchst
Link zum Trinkwasserbenchmarking 2017
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