Ortsgeschichte

BücherIn der Römerzeit befand sich hier die Brückensiedlung „Ad Renum“ (= am Rhein), die auf der Straßenkarte des Römischen Reiches aus dem 4. Jh. (Peutingerkarte) neun Meilen von Brigantium (Bregenz) entfernt eingetragen ist. 

Die Gegend gehörte bis ins 7. Jh. zum römischen Nachfolgestaat Churrätien, wurde damals von freien Alemannen besetzt,
die beide Ufer des Rheins in Höchst und St. Margarethen besiedelten.
Noch in einer Urkunde von 980 spricht Kaiser Otto II. von „den Dörfern Höchst an beiden Ufern“.

Im Jahre 1980 feierten die Gemeinden Höchst und St. Margrethen eine gemeinsame 1.000 Jahr-Feier. 

Es bildete sich eine Markgenossenschaft, die von Walzenhausen bis Gaißau und bis zur Fußach (=Dornbirnerach) reichte
und im Jahre 881 erstmals urkundlich als „Hostetharro marcho“ (= Mark der Höchster) genannt wird. 

Fußach und Gaißau waren noch unbesiedelt, nur in Brugg hatte sich ein Weiler entwickelt, der 984 „Brugge“ genannt wird.

Seit dem 9. Jh. baute das Kloster St. Gallen aus Schenkungen in Höchst eine mächtige Grundherrschaft auf.
Es zog durch sein wirtschaftliches und soziales Übergewicht immer weitere Kreise der freien Bevölkerung in seinen Bann und verwandelte schließlich die Markgenossenschaft in den „Hof Höchst“. Es bestellte seinen Verwalter, den Keller, zum Haupt der Gemeinde und übte durch ein Gericht die Niedere Gerichtsbarkeit aus. 

Nur die selten wirksame Hohe Gerichtsbarkeit blieb den Grafen als Schutzvögten des Klosters.
Die Macht in der Gemeinde musste das Kloster freilich im Laufe der Zeit mit den Hofgenossen teilen, die sich geschickt zwischen beiden Herren behaupteten.

Höchst damals

1390 gingen die Grafenrechte von den Montfortern zu Feldkirch an Österreich über.
1405 - 1408 schlossen sich die Höchster dem Freiheitsbund ob dem See an, doch vergeblich.
Der Gegensatz zwischen Österreich und der Schweizer Eidgenossenschaft griff tief in das Leben der nunmehrigen Grenzbewohner ein. 

Um 1480 erhielt St. Margarethen auf Veranlassung der Appenzeller ein eigenes Gericht;
1612 teilte es mit Höchst die reichen Nutzungen der einstigen Markgenossenschaft. 

Mit dem Untergang des Klosterstaates St.Gallen 1798 verschwand der Hof Höchst und
es entstanden die Gemeinden Höchst und Fußach.

Die Schifffahrt und das Fuhrgewerbe waren neben Fischerei und Viehzucht bis ins 18. Jh. die einzige Erwerbsquelle für die Bevölkerung von Höchst. 

Die Einführung der Stickereiindustrie, der Spinnerei und Weberei brachte einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung in die bäuerliche Gemeinde. 

Die blühende Wirtschaft erlitt jedoch schon im Laufe des 19. Jh. schwere Einbrüche;
der endgültige Zusammenbruch erfolgte nach dem Ersten Weltkrieg und brachte eine neuerliche Verarmung des Dorfes mit sich. 

Durch zunehmende Industrialisierung in der Nachkriegszeit gelangte Höchst zu wirtschaftlicher Bedeutung und Wohlstand.


Die Höchster Geschichte zum Nachlesen gibt's in unseren Heimatbüchern (erhältlich im Gemeindeamt)

Band 1 / Grenzgemeinde an See und Rhein
Lesestoff über das Entstehen der Grenze, den Schmuggel, die Schiffahrt, Fischerei ...
Band 2 / Rheindeltagemeinde und Landkultur
Interessante Facetten der Rheindeltagemeinde mit ihrem überregional bekannten Naturschutzgebiet ...
Band 3 / Gemeinschaftsleben - Kirche und Schule in Höchst
Aspekte des Gemeinschaftslebens, historische Entwicklungen, Wissenswertes über das Pfarrleben und das Schulwesen ...
Band 4 / Junge Industriegemeinde - Wirtschaft und Soziales
Leben und Arbeit in Höchst ...
Band 5

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