Trinkwasserbenchmarking 2017

Trinkwasser

„Gute Nachrichten überbringt man gerne“, mit diesen Worten präsentierte Dr. Roman Neunteufel von der Universität für Bodenkultur Wien die Ergebnisse eines österreichweiten Vergleichs der Wasserversorgung für die Gemeinde Höchst.

Die ÖVGW (Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach) bietet im Rahmen des Projekts "Benchmarking und Best Practices in der Österreichischen Wasserversorgung“ alle vier Jahre einen umfassenden Vergleich innerhalb der österreichischen Wasserversorgungsbetriebe an. Die Gemeinde Höchst hat an allen bisher angebotenenn Benchmarking-Projekten, mit Ausnahme des Pilotprojekts im Jahr 2003, teilgenommen und auch schon bisher gute Bewertungen bekommen bzw. konnte weitere Verbesserungen aus den Projekten ableiten und umsetzen.


Wie und was wird verglichen?

Daten von möglichst vielen Wasserversorgern - inzwischen von knapp 120 verschiedenen Wasserwerken - wurden gesammelt. Diese Wasserwerke versorgen zusammen übrigens rund 2/3 aller ÖsterreicherInnen, die an eine öffentlichen Wasserversorgung anschlossen sind.

Innerhalb der Datenbank lassen sich auch für Höchst viele Vergleichspartner finden, die ihre Leistungen unter ähnlichen Bedingungen erbringen. Verglichen werden die Bereiche Versorgungssicherheit, Versorgungsqualität, Kundenservice, Nachhaltigkeit und Effizienz.

 Ergebnisse zur Wasserversorgung von Höchst

Die Ressourcensituation ist zur Abdeckung der Verbräuche an Spitzentagen jedenfalls ausreichend. Zudem sorgen Notverbünde mit Nachbargemeinden für eine zusätzliche Sicherheit. Zukunftsorientiert denkend wird die Ressourcensituation im Zuge des „RHESI“ Projekts (Rhein, Erholung, Sicherheit) neu betrachtet werden und es soll ein neu zu errichtender Brunnen in das Versorgungskonzept eingebunden werden.

Die Versorgungsqualität umfasst neben der eigentlichen Trinkwasserqualität auch die Bereiche der Netzinspektion und Wartung sowie die Beurteilung des Rohrnetzzustandes mittels der Wasserverluste und den Schadensraten. Alle Bereiche werden überdurchschnittlich gut erfüllt.

Der Kundenservice wird auch auf sehr hohem Niveau erfüllt, insbesondere durch den regelmäßigen  und persönlichen Kontakt der Wasserwerksmitarbeiter zu den Kunden.

Das Thema Nachhaltigkeit umfasst die Bereiche der Schutzgebiete, die Erneuerungen der Infrastruktur, die Aufwandsdeckung und die Weiterbildung. Zur Aufwandsdeckung ist insbesondere anzumerken, dass diese bei früheren Teilnahmen am Benchmarking immer knapp unter 100% lag. Diesmal konnte die Aufwandsdeckung durch leichte Preissteigerungen erstmals erreicht werden. Das ist wichtig, um nicht für zukünftige Generationen Hypotheken zu schaffen, die dann durch übermäßig hohe Preissteigerungen finanziert werden müssen.

Erneuerungen der Infrastruktur waren nur in sehr geringem Umfang nötig. Bei Betrachtung der außergewöhnlich geringen Wasserverluste und Schadensraten im Vergleich zu ähnlichen Wasserversorgern ist das aber mehr als gerechtfertigt. Dennoch werden auch die Höchster Wasserleitungen nicht ewig halten und es muss für die Zukunft durch Rücklagen vorgesorgt werden.

Was die Effizienz der Wasserversorgung angeht, so zeigt sich, dass speziell bei der hohen Versorgungssicherheit und -qualität die Gesamtaufwendungen im Durchschnitt vergleichbarer Betriebe liegen. Die Preissteigerungen sind also gerechtfertigt, um einen nachhaltigen Betrieb zu gewährleisten und die Wasserversorgung auch für zukünftige Generationen sicher und auf gewohnt hohem Niveau anbieten zu können.


Informationen zum Benchmarking sowie den allgemeinen Abschlussbericht, der auch internationale Vergleiche enthält, finden Sie auf www.trinkwasserbenchmarking.at.

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